Birken sind bei uns auf dem Berg fast allgegenwärtig. Wie mir ein Nachbar erklärte, haben die Birken in unserer Nachbarschaft nach einem grossflächigen Waldbrand vor vielen Jahren das Gebiet für sich in Anspruch genommen.
Ich liebe die Birken. Sie vermögen für mein Empfinden wie kaum ein anderer Baum Stimmungen einzufangen, zu verstärken und wiederzuspiegeln.
Birken sind zäh. Meist übernahmen sie gleich in Gruppen die steile Wiesen- und Felshänge.
In heissen Sommertagen in einem dichten Birkenwald auf einen Felsen zu sitzen und auf das Rauschen der Blätter im Bergwind zu horchen ist, ist für mich purer Luxus. Zieht sich die Sonne hinter die Berge zurück, reflektieren die Baumstämme das Abendlicht.
Aber auch das Farbspiel der Blätter im Herbst finde ich in Kobination mit der weissen Rinde und blauem Himmel einfach wunderschön. Wenn der Bergwind die gelben Blätter durch die Luft wirbelt, wirken Birken mit ihren schwingenden Äste schon fast als würden sie gemeinsam einen Reigen tanzen.
Als ich unser kleines Häuschen zum ersten Mal im Gratisinserat sah, zogen die Birken auf dem Bild sofort mein Interesse auf sich. Auf dem Bild konnte ich damals nicht ausmachen, ob sie noch zu unserem Grundstück gehörten, oder bereits zu dem des Nachbarn. Als wir dann das erste Mal auf den Berg kamen und uns dem kleinen Haus mit den grünen Läden näherten, bestätigte sich, was ich fast nicht zu hoffen gewagt hatte: Die Birken gehörten zu unserem Grundstück. Ich war so glücklich, dass mir die Tränen in die Augen stiegen. Daran erinnere ich mich zu meinem eigenen Erstaunen noch heute.
Jetzt ist unter den Birken ein Senkgarten eingerichtet, in dem seit mehreren Jahren unsere nicht sehr ansehnlichen, aber bequemen Stühle stehen. Sie lassen sich ganz einfach mit den Armlehnen verstellen, und man kann sich soweit zurücksinken lassen, bis man bequem hinauf in diese wunderschönen Bäume staunen kann. Eigentlich stundenlang.
Was uns so blüht? 1001e Birke- märchenhaft.
Kommentar schreiben