Um vor dem Schreiben noch sicherer zu stellen, dass ich bis jetzt nicht illegal Ginster geerntet habe, machte ich noch rasch eine Kontrolle. Aber es ist defintiv so. Ginster wird in gewissen Region des Tessins (was die Menge und die ungewüschte Verbreitung anbelangt), im selben Satz mit Brombeerhecken genannt.
Das deckt sich mit meinter Beobachtung, wie mit der Pfanze umgegangen wird. Ginster wird immer wieder gerodet, weil er ganze Gebiete für sich beansprucht und sich in erstaunlichem Tempo ausbreitet.
Wenn man miterlebt hat, wie die dekorativen, dunkelbraunen Samenhülsen mit einem hörbaren Knall aufspringen, kann das nachvollziehen. Die kleinen Sämchen werden dabei mehrere Meter weit geschleudert und bleiben über Jahrzehnte keimfähig. Zudem hangen im Herbst erstaunlich viele Hülsen in den Sträuchern.
Auch bei uns im Berggarten wächst immer wieder Besenginster. Und so schön gelb diese auch im Mai und Juni blühen, habe ich gelernt sie sofort auszureissen. Lässt man zuviel Zeit darüber gehen, wird das je nach Standort fast unmöglich. Ginster, der zu den „Rohbodenpionieren“ gehört ist nicht nur Tiefwurzler, sondern auch schnell wüchsig. Im ersten Jahr erreicht er eine Höhe von 45 Zentimetern, im Zweiten bereits einen Meter.
Gestern habe ich wieder eine Tragtasche mit den immergrünen Zweigen des Besenginsters gefüllt.
Wie man auf dem Bild sieht sind sie sehr faserig und biegsam- auch dann noch, wenn sie bereits getrocknet sind. Deshalb nutze ich sie auch so gerne für meine Kränze und Trockenblumendekorationen. Es ist ein gutes Gefühl, keine Kranzringe mehr kaufen zu müssen, sondern diese auf unserem Berg ernten zu können...
Was uns so blüht? Besenginster und Kranzrohlinge.
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