Wir ziehen um, und die Katzen setzten sich in leere Umzugsboxen und auf mit Bücher gefüllte Papiertaschen- sie scheinen sich zu wundern, warum wir unsere wunderschöne Wohnung durchwühlen, vieles aussortieren, anderes einpacken.
In dieser zentral gelegenen Altstadtwohnung haben wir herrliche Familienzeit verbracht. Hier sind unsere zwei "Kindergärteler" zu jungen Männern geworden. Wir schauen dankbar und auch wehmütig auf diese Zeit zurück. Aber Loslassen, Weitergehen gehört zum Leben, und wir nehmen die unbezahlbare Erinnerungen und Bilder mit. Wir ziehen an einen ruhigeren Ort, nahe an den Wald- wir freuen uns bereits auf die frischere Luft und die Aussicht, die vom achten Stockwerk aus garantiert ist. Und wir freuen uns auf den Lift. Da wir autofrei leben, mussten wir die oft übervollen Einkaufswagen mühsam die Treppe hochwuchten.
Die grosse Terrasse hat sich über die Jahre in einen Garten verwandelt. Wie viele Töpfe sich angesammelt haben, merkten wir erst jetzt, als wir einen grossen Teil davon abräumten und in unseren Tessiner Berggarten nach Hause brachten. Die Eukalyptusbäume, denen ihre Töpfe schon länger zu klein geworden sind, dürfen sich nun eingepflanzt weiterentwickeln- aber für den Transport mit dem Zug in den Tessin waren sie definitiv zu gross.
In jeder Saison hat uns der Terrassengarten nach draussen eingeladen...und oft habe ich gedacht wie lieb es doch von den Pflanzen ist, dass sie die schwere Stadtluft für uns säubern, und wir etwas freier atmen können.
Aber nicht nur frischere Luft haben die Pflanzen für uns produziert. Über die Jahre konnten wir auch richtig viel Gemüse, Früchte und Beeren (vor allem Erdbeeren) ernten. Das war für mich immer ein besonderes Geschenk.
Die Blumen haben Insekten auf unsere Terrasse gelockt und unseren Alltag geschmückt. Ich habe es geliebt, mich mit einer Tasse Kaffee neben den Rosen niederzulassen und einfach zu staunen und zu geniessen. Die meisten Stöcke sind nun im Tessiner Garten eingepflanzt, aber einige wenige kommen mit auf den neuen Balkon. Sie tragen übrigens im Moment immer noch vereinzelt Blüten. Heute- am 15.12- und trotz dem Schneefall der vergangenen Tage.
Dieser Admiral hat uns im vergangenen Herbst immer wieder besucht und den süssen Saft der Trauben genossen. Hoffentlich kommt er auch im nächsten Jahr zurück- die Trauben werden auf jeden Fall noch für ihn da sein.
Wenn Schmetterlinge auf der Terrasse unterwegs waren, brachte ich die Katzen immer möglichst schnell ins Haus. Gemma und Floriabella genossen unsere kleine Oase ebenfalls und brachten Leben und Kuscheleinheiten zwischen die Töpfe und Gartenbänke.
Wir ziehen nicht aus Aarau weg- hier sind wir zu Hause. Auch ist es uns wichtig, dass die Jungs weiter hier zur Schule gehen und bei ihren Freunden bleiben können.
Aber wir freuen uns auf den Wald, in dem die Herren Joggen und die Dame spazieren gehen wird. Ganz in der Nähe habe ich einer Erkundungsrunde dieses Bild aufgenommen. Es ist nur einer von mehreren relativ neu angelegten Weihern, durch die der Lebensraum verschiedener Tierarten bewusst erweitert wird.
Auch wenn unser eigener Lebensraum eher enger als weiter wird, so müssen wir diesen ja nicht auf das Innere von Wänden begrenzen, sondern können einfach nur dankbar sein, die Ruhe und in der Natur so viel Freiheit und Wunder geniessen zu können. Das wird bestimmt gut.
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