Sie ist unglaublich vielseitig, robust und, wie ich finde, sehr exklusiv: Die Rose Strauchrose "Rhapsody in Blue".
Eine Rhapsody war ursprünglich eine von einem Wandersänger vorgetragene Dichtung, und ich finde, diese Rose ist wirklich ein Gedicht. Sie hat so viele Facetten, dass ich gar nicht weiss, wo ich beginnen soll...
Das Wichtigste ist bestimmt, dass die Blüten bienenfreundlich sind. Wie ich beobachtet habe, sind vor allem auch die kleinen Wildbienen von den Blüten begeistert. Sie vergraben sich richtiggehend zwischen den leuchtend gelben Staubfäden. Durch die lange Bütenzeit von Juni bis zum anhaltenden Frost, werden so unzählige Insekten ernährt.
Spannend finde ich das Farbspiel der Blüten. Vermutlich hängt es vom Wetter und von der Länge der Zeitspanne, in der sich die neuen Blüten entwickelt haben ab, wie dunkel ihr Violet ist. Die ersten und die spätesten Blüten sind am dunkelsten, im Hochsommer können sie auch pink und rosa aufblühen. Im Verblühen dagegen sind die Blütenblätter immer violettgrau gefärbt und wirken auch dann noch dekorativ und nostalgisch.
Da diese Rosenart als hitzeverträglich beschrieben wurden, wagte ich sie auf unsere Aarauer Terrasse zu holen. Das, nachdem sie im Tessin zwar wunderschön geblüht hatten aber ständig von verschiedenen Käfern besetzt waren, welche die Blüten vertilgten. Einige der Stöcke liess ich jedoch auf dem Berg zurück- sie gehören einfach zu meinem Garten, sowie der Lavendel, die Rosen "Girlande d'amour" und "Ghislaine de Féligonde", Artischoken und die Eukalyptus- und Olivenbäume auch.
Tatsächlich gedieh die Rose in den Töpfen erstaunlich gut. Ich unterpflanzte sie mit Erdbeeren und düngte sie mit dem Satz unseres Biokaffees und Biobananenschalen. Es fühlte sich für mich wie purer Luxus an, mich neben die Rosen zu setzten, mit ihnen auf ihre fliegenden Besucher zu warten, und sie einfach zu bestaunen.
Es war wohl die Begeisterung der Käfer, mit der sie die Blütenblätter verzehrten, die mich veranlasste, den Geschmack der Blütenblätter zu kosten... und nicht nur ich, sondern die ganze Familie mochte sie sehr. Seit dann versuchte ich die Blütenblätter zu pflücken bevor sie zu Boden fallen und mischte sie unter den Salat. Meistens breche ich gleich die ganze Blüte aus, um die Neubildung zu fördern.
Die Rose "Rhapsody in Blue" fütterte also nicht nur Bienen sondern liess sich auch herrlich fotografieren, bewährte sich als Schnittblume und im Salat. Was will man mehr?
Was uns so blüht? Eine "Rhapsody in Blue"...blaue Blütengedichte.
Kommentar schreiben