Seit die Elektrizität in unseren Weiler Einkehr gehalten hat, und wir einen neuen Holzofen haben, kümmern wir uns kaum noch um die Wettervorhersagen für die Familienferien in unserer kleinen "Villa Farfalla". Die herrliche Aussicht wird von Regenwolken kaum getrübt und im Schutz der dicken Steinmauern ist es kuschelig warm, auch wenn ein kalter Bergwind weht.
Unsere Jungs finden es sogar ganz gut, wenn wie dieses Mal, einige Regentage vorausgesagt sind. So kommt die Mutter wenigstens nicht auf die Idee, dass man als Familienunternehmen den ganz Berggarten durchjäten könnte oder- noch schlimmer- wandern gehen muss.
So haben uns also die vergangenen drei Regentage nicht aus dem Konzept, sondern auf neue Ideen gebracht. Ich wollte den Garten, oder viel mehr seine geschätzten Bewohner, bei Regenwetter fotografieren gehen- wo haben sie wohl Schutz gefunden?
Diese beiden Wildbienen hielten es offenbar nicht für nötig, speziell in Deckung zu gehen. Während meine Finger klamm und vor Kälte gerötet waren, klammerten sie sich an ihren Blüten fest, um in den Regenpausen einfach weiter nach Nektar zu rüsseln. Das konnte ich ohne Mühe beobachten, denn zum Wegzufliegen schienen sie duch die Kälte und Nässe doch zu träge geworden zu sein.
Diese Hummel hatte sich als Regenschirm ein Blütenblatt des Schmetterlinglavendels ausgesucht. Sie schien den Blütenkopf richtiggehend zu umklammern, um vom harschen Bergwind nicht weggewehnt zu werden. Diese Hummel war übrigens nicht die einzige, die den Lavendel als Zufluchtsort gewählt hatte. Mehrere Kollegen klammerten sich genau wie sie an die Lavendelblüten. Ob ich wohl noch mehr von dieser Sorten pflanzen muss?
Denn nicht nur den Hummeln, auch dem Marienkäfer schien diese Art von Überdachung zuzusagen. Aber ob ein so kleiner Käfer wohl drei Tage strömenden Regens und Kälte überstehen wird?
Und wie! Meine Freude und Überraschung war sehr gross, als ich den Marienkäfer nach Abklingen des Regens beim Sonnen antraf. Von der Zeichung her könnte es tatsächlich derselbe sein.
Aber auch die Hummeln schienen die Regenfluten unbeschadet überstanden zu haben.
Während die meisten schon wieder wie winzige, übereifrige Plüschtierchen den Lavendel umschwirrten, liessen sich andere etwas mehr Zeit. Aber auch die Letzte von ihnen war schlussendlich wieder startklar.
Und mir blieb einmal mehr nur das Staunen.
Kommentar schreiben