WAS UNS SO BLÜHT...Besenheide oder Erika?

 

Es war uns in einer E-Mail angekündigt worden, dass die Seilbahn heute für vier Stunden ausser Betrieb sein würde. Also hatte ich einen früheren Zug genommen, um der Schliessung zuvorzukommen. Als ich am Bahnhof in Zürich merkte, dass in diese extra frühe Verbindung eine halbe Stunde Wartezeit miteinbegriffen war, ärgerte es mich ein wenig. Ich hatte in der Nacht nur oberflächlich geschlafen. Sehr wahrscheinlich, weil ich befürchtete den Zug zu verpassen und schlussendlich noch wandern zu müssen. Die momentane Phase ist nicht meine sportlichste.

Als sich herausstellte, dass die Seilbahn bereits Stunden vor dem angegebenen Zeitpunkt ausser Betrieb genommen war, wusste ich sofort, dass ich nicht wandern würde. Den Rest das Tags würde ich schliesslich jäten. Zuviel kann einfach zuviel sein.

Der Herr, der die Seilbahn bediente, erklärte mir, dass es nicht sein Fehler sei. Ich entschuldigte mich für mein Entsetzten. Natürlich traf ihn keine Schuld. Er ist immer sehr zuvorkommend. Bereits bei zwei Gelegenheiten hatte er die Seilbahn angehalten und wieder zurückfahren lassen um mich, trotz Verspätung, auch noch aufzuladen…

Um nicht wandern zu müssen, entschloss ich mich in den nächsten Bus zu steigen, und die vier Stunden Wartezeit in einem grossen Gartencenter zu verbringen. Das klingt ebenso gesund wie wandern und ist viel weniger anstrengend.

Als ich zu den Hortensien und Besenheiden (oder doch Erika?) trat, konnte ich mein Glück kaum fassen: Davon brauchte ich dringend noch mehr für meine Kränze, und es waren nicht nur ausserordentlich schöne Exemplare, sondern die Preise waren auch noch halbiert! Die Bienen auf dem Berg würden begeistert sein, wenn ich deshalb die doppelte Menge Erikas kaufen konnte. Oder hiessen sie Besenheiden?

Ich wusste es nicht, aber sie sahen genau so aus wie die Exemplare, die bei uns auf dem Berg wuchsen- bloss das jene in einem rosa Farbton blühten und bereits geöffnet waren.

 

Drei Stunden später trug ich die neu gekauften Pflänzchen an den ansässigen, einheimischen vorbei. Bereits am Rand des Weges, der von der Seilbahn zu unserem Häuschen führt, begrüssen einem diese nämlich jeweils im Herbst mit ihren, kleinen, glöckchenartigen Blüten. 

Aber auch unter unseren Birken, wachsen einige wenige Exemplare. Also würden bestimmt auch die Neuankömmlinge im leicht sauren und sandigen Boden gut gedeihen…

Und es sind übrigens nicht Erikas, sondern Besenheiden. Den Unterschied konnte ich inzwischen herausfinden. Das Internet erklärt, dass die Besenheiden vom August bis in den Oktober oder gar in den November hinein blühen. Anstatt Besen- kann man sie auch etwas freundlicher «Sommerheiden» nennen. Die Erikas dagegen, blühen im Winter- und wer hätte es gedacht, man nennt sie deshalb auch «Winterheiden». 

 

 PS. Und am besten hat man viel von «beiden»…

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